Im Osten der Stadt steht auf dem Dach des Unfallkrankenhauses Berlin der Christoph Berlin als einziger Hubschrauber in 24-Stunden-Bereitschaft für die Hauptstadt und das erweiterte Umland. Landungen auf großen Straßenkreuzungen sind für die Piloten von Christoph Berlin nichts Außergewöhnliches. Als Intensivtransporthubschrauber geht es für die Crew oftmals auch über die Grenzen von Berlin hinaus. &nbsp; Mach dir selbst ein Bild von der Berliner Station mit dem – nach Aussage der Crew – schönsten Hubschrauberhangar Deutschlands.&nbsp;

Helikopter-Innenansicht

Dieser Typ bietet zum vierblättrigen Modell einige Vorteile: Unter anderem kann er mehr Nutzlast aufnehmen, liegt noch ruhiger in der Luft, was Patient und Crew zugute kommt, und dank des gelenklosen Rotorkopf vereinfacht sich seine Wartung.

H145 mit Fünfblattrotor

Berlin

Seit Oktober 2008 befindet sich die Station Berlin auf dem Dach des Unfallkrankenhauses Berlin-Marzahn, das auch die Notärzte für Christoph Berlin stellt. Davor war der Hubschrauber am ehemaligen Flughafen Berlin-Tempelhof angesiedelt.

Unfallkrankenhaus Berlin

In der Nähe jedes Hubschrauberlandeplatzes ist ein Windsack angebracht. Dadurch erkennt der Pilot sowohl beim Start als auch der Landung auf einen Blick die vorherrschende Windrichtung. Das ist deswegen wichtig, weil ein Hubschrauber immer gegen den Wind startet und landet.

Windsack

Mit der Hubschrauberplattform wird der Hubschrauber mühelos morgens aus dem Hangar raus- und abends wieder zurückbewegt. Deswegen landet der Pilot nach jedem Einsatz direkt auf der Plattform.

Hubschrauberplattform

Sobald die Nacht hereinbricht, erhellen Flugfeldstrahler den Start- und Landeplatz sowie die umliegenden Flächen. In der Dunkelheit wird dadurch die gesamte Fläche des Flugfeldes beleuchtet und für den Piloten sichtbar gemacht.

Flugfeldbeleuchtung

Schon vor Jahren hat die DRF Luftrettung spezielle Verfahren für den Anflug von Einsatzorten bei Nacht entwickelt. Das Konzept umfasst den Einsatz von zwei Piloten mit Instrumentenflugberechtigung (IFR), ein Satellitennavigationssystem mit digitaler Karte, die Einhaltung spezieller Anflugprofile, für den Instrumentenflug ausgerüstete Hubschrauber mit Hochleistungsscheinwerfern und den Einsatz von Nachtsichtbrillen.

Nachtflugverfahren

Nach jeder Rückkehr an die Luftrettungsstation wird der Hubschrauber direkt wieder durch den Piloten betankt. So wird sichergestellt, dass für die nächste Einsatzalarmierung alles bestens vorbereitet ist. Getankt wird Kerosin des Typs JET-A1 und je nach Hubschraubermodell passen bis zu 915,8 Liter in den Tank.

Tankanlage

An jeder Station mit 24-Stunden-Betrieb sind drei Nachtsichtbrillen vorhanden. Zwei davon werden von den beiden Piloten im Einsatz getragen. Die dritte dient als Reserve. Rund ein Kilogramm bringt eine Nachtsichtbrille auf die Waage und kostet rund 10.000 Euro.

Nachtsichtbrille

Die Nachtsichtbrillen, sogenannte Night Vision Goggles, verbessern die visuelle Wahrnehmung oder machen sie überhaupt erst möglich. Dabei setzt die DRF Luftrettung auf die schwarz-weiß Nachtsichttechnologie ONYX. Im Gegensatz zur üblichen Darstellung im Grünton wirkt das Nachtgeschehen viel natürlicher; das Auge wird weniger belastet und Kontrast, Formen sowie Schatten werden deutlich klarer übermittelt.&nbsp;

Nachtsichttechnologie ONYX

Kommen die Nachtsichtbrillen zum Einsatz ist das auf 40 Grad eingeschränkte Sehfeld für die Piloten eine Herausforderung: Für eine umfassende Sicht muss der Pilot seinen Kopf ständig in Bewegung halten, um die Umgebung zu scannen.

Sehfeld mit Nachtsichtbrille

Da der Pilot ständig zwischen dem Blick durch die Brille und dem Blick nach unten ohne Brille wechseln muss, findet im Cockpit bei allen Lichtquellen eine Anpassung der Lichtfarbe statt. So wird der Pilot bei Verwendung der Nachtsichtbrille nicht geblendet. Gleichzeitig sind die Anzeigen aber auch ohne Brille uneingeschränkt zu erkennen. Die elektronische Anpassung wird nicht nur im Cockpit sondern auch bei der Kabinenausstattung angewendet.

Spezielle Cockpit- und Kabinenbeleuchtung

Vor der Landung bei Nacht dreht der Pilot auf einer Höhe von rund 150 Metern eine Linksrunde über den angedachten Landeplatz, um etwaige Leitungen oder Hindernisse auszumachen.

Hocherkundung bei Nacht

Wann spricht man eigentlich von einem Nachtflug? Nach den Regeln der Europäischen Agentur für Flugsicherheit ist ein Flug dann ein Nachtflug, wenn er zwischen dem Ende der bürgerlichen Abenddämmerung und dem Beginn der bürgerlichen Morgendämmerung stattfindet. Also in dem Zeitraum, in dem sich die Mitte der Sonnenscheibe mehr als 6° unter dem Horizont befindet.&nbsp;

Nachtflug

Du möchtest wissen, wie es im Hangar aussieht? Oder einen Blick ins Büro der Luftretter werfen? Dann sieh dich in den 360-Grad-Aufnahmen der Station Berlin um.